Marktplätze in Krakau – Orte mit einer besonderen Atmosphäre

Ein Stand auf dem Platz Nowy im Krakauer Stadtteil Kazimierz
Wenn Sie die authentische Atmosphäre der Stadt, die Sie besuchen, spüren möchten, sollten Sie die ausgetretenen Pfade verlassen, die Orte voller Touristen meiden und stattdessen nach Gassen und Ecken zu suchen, die nur die Einheimischen kennen und schätzen. Eine ausgezeichnete Gelegenheit, die lokale Stimmung kennenzulernen, ist ein Besuch auf einem Markt. In Krakau gibt es mehrere davon, jeder mit seiner eigenen Geschichte, Eigenart und interessanten Dingen zu entdecken. Wir laden Sie ein, sie zu besuchen.

Bei den heutigen Marktplätzen von Krakau handelt es sich oft um die Zentren der ehemaligen Dörfer, in denen die Einwohner jahrhundertelang die notwendigen Waren einkauften und ihre eigenen Produkte verkauften. Hier wurde buchstäblich alles gehandelt - von Lebensmitteln über Vieh und Pferde bis hin zu Werkzeugen und anderen notwendigen Geräten. Im Laufe der Jahre hat sich das Sortiment verändert, doch die Märkte haben bis heute ihre Atmosphäre und ihre Farben bewahrt und sind somit ein Element der lokalen Folklore, ohne die man sich Krakau kaum vorstellen kann.

Der Hauptmarkt würde wohl viel von seinem Charme verlieren, wenn die Blumenverkäuferinnen von hier verschwinden würden, denn sie sind die letzten Vertreterinnen der Kaufleute, die hier seit dem Mittelalter Handel betrieben. Wenn Sie auf den Hauptmarkt kommen, um dem Hejnal der Marienkirche zu lauschen, lohnt es sich, nicht nur auf den Trompeter, sondern auch auf die benachbarten Blumenstände einen Blick zu werfen, und dann zu den anderen Marktplätzen Krakaus weiterzuziehen.

Stary Kleparz – nur 5 Minuten vom Hauptmarkt entfernt

Dies ist der älteste Markt in Krakau. Seine Ursprünge reichen bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts zurück, als er der Platz der Marktplatz einer eigenständigen Stadt - Kleparz - war. Seitdem werden auf dem Markt von Kleparz kontinuierlich die besten lokalen Produkte, aber auch Spezialitäten aus anderen Ländern gehandelt. Polnische Käsesorten und Wurstwaren direkt vom Erzeuger, frisches Brot sowie qualitativ beste Früchte und Gemüse locken die Kunden in Scharen an. Viele Menschen kommen auch hierher, um exotische Leckereien oder duftende Gewürze zu kaufen, auch wegen der hier erhältlichen Haushaltsartikel und verschiedenen Kleinigkeiten fürs Zuhause. Der Ort hat seine eigene Atmosphäre und hat sich mittlerweile in die Krakauer Tradition und Folklore gut eingefügt.

Der Markt ist leicht zu finden. Nur wenige Gehminuten vom Hauptmarkt folgt man der Straße ul. Sławkowska, um in eine Welt zu gelangen, in der sich einheimische Produkte mit Waren aus aller Welt mischen und in der man die angebotenen Köstlichkeiten oft vor dem Kauf probieren kann.

Nowy Kleparz – 100 Jahre Tradition

Untrennbar mit Stary Kleparz (Alt-Kleparz) verbunden ist der in der Nähe gelegene Marktplatz von Nowy Kleparz (Neu- Kleparz, am Ende der ul. Długa gelegen) ist. Seine Blütezeit erlebte er in den 1920er Jahren, als sich das zuvor ländliche Gebiet langsam zu einer Stadt entwickelte. Die Bauern, die aus den Dörfern nördlich von Krakau nach Stary Kleparz zogen, hielten immer häufiger in Nowy Kleparz, um ihre Waren dort anzubieten. In der Krakauer Marktordnung von 1925 wurde genau festgelegt, was auf dem Marktplatz von Kleparz zu welchen Uhrzeiten verkauft werden durfte, was in Nowy Kleparz und was an den Ständen in der nahe gelegenen Straße ul. Lubelska.

Heute ist Nowy Kleparz ein moderner Marktplatz, auf dem man in kleinen Läden oder an Ständen frisches Obst und Gemüse, Brot und Blumen kaufen kann. Seit Jahren etablierte sich dort der Brauch, kleinere und größere Produkte aus Rattan zu verkaufen. Der farbenprächtigste Teil des Platzes befindet sich vor der Kapelle mit der Statue der Muttergottes der Unbefleckten Empfängnis. Hier spürt man am besten die besondere Atmosphäre, die sich zwischen den Verkäufern und den Käufern entwickelt.

Plac Imbramowski – einzigartige Atmosphäre eines traditionellen Basars

Vor Jahren befand sich der Markt in der Nähe von Nowy Kleparz, und das Angebot der beiden Plätze ergänzte sich gegenseitig. Die Veränderungen in der städtischen Landschaft zwangen die Landwirte und Kaufleute, sich einen neuen Standort zu suchen. Sie fanden ihn im ehemaligen Dorf Prądnik Biały, in der heutigen Straße ul. Opolska. Interessanterweise wollten die Anwohner den Handel hier anfangs nicht akzeptieren, was sogar dazu führte, dass der Markt eine Zeit lang geschlossen blieb.

Heute ist Plac Imbramowski aus diesem Teil der Stadt nicht mehr wegzudenken. Die Feldfrüchte direkt von den Feldern und aus den umliegenden Kleingärten, hochwertiges Obst und Gemüse sowie Milchprodukte von höchster Qualität gelten als Visitenkarte dieses Marktes, der nicht nur von Privatkunden, sondern auch von Großhändlern besucht wird. Ergänzt wird das Angebot durch Brot, Wurstwaren, Fleisch und Geflügel, Fisch und andere Lebensmittel sowie Haushaltsprodukte.

Auf Schritt und Tritt spürt man hier die einzigartige Atmosphäre eines traditionellen Basars, wo sich feste Verkaufsstellen mit saisonalen und Direktkauf aus Autos abwechseln, wo die Käufer auf ihre Lieferanten warten und die Händler ihre Stammkunden sehr gut kennen.

Platz an der Markthalle – ein Ort für Schatzsucher

Der Platz neben der Markthalle in der ul. Grzegórzecka hat mindestens zwei Gesichter. Von Montag bis Samstag dominieren hier Lebensmittel von lokalen Erzeugern und diverse Artikel von Kleinhändlern. Frische, natürliche Produkte können vom frühen Morgen bis zum Abend gekauft werden.

Sonntags hingegen strömen "an die Halle" Fans von Büchern und Antiquitäten. Der Markt, der hier wöchentlich stattfindet, ist weit über die Grenzen Polens hinaus bekannt. Sammler und Liebhaber schöner, origineller Dinge aus vielen Teilen der Welt kommen hierher, um zwischen altmodischen, manchmal stark gebrauchten Gegenständen Perlen zu entdecken, die nach Reinigung und Restaurierung zu Schmuckstücken ihrer Sammlungen werden. Hier kann man buchstäblich alles kaufen: Bücher, alte Postkarten, Medaillen und Orden aus verschiedenen Ländern, Gemälde in verschiedenen Techniken und Stiche, Musikinstrumente, Münzen, Briefmarken, Porzellan, Glas, Geschirr, Nippels, Militaria und Schmuck. Man findet auch kleinere und größere Möbelstücke und Gegenstände geben, deren Zweck niemand kennt, nicht einmal die Verkäufer.

Für viele Krakau-Besucher ist ein sonntäglicher Besuch in der Markthalle ein Muss. Sie schlendern zwischen den Ständen, begutachten die Ware, diskutieren mit den Verkäufern, und wenn ihnen etwas ins Auge fällt, feilschen sie um den Preis, der nicht nur den Wert des Gegenstandes, sondern auch seine Geschichte und die damit verbundenen Emotionen umfasst. Es ist ein magischer Ort, dessen Atmosphäre immer wieder für Begeisterung sorgt und jeden Besucher in einen Schnäppchenjäger und Schatzsucher verwandelt...

Andere wiederum können sich keinen Aufenthalt in Krakau vorstellen, ohne eine Bratwurst aus einem blauen Kleintransporter der Marke Nysa zu probieren, der seit 1991 jeden Abend an der Markthalle steht. Seine Besitzer stellen einen Grill auf, zünden Buchenholz an und beginnen zu grillen. Das Menü beschränkt sich auf die bereits erwähnten Würstchen, Brötchen, Senf oder Ketchup, die auf einem Papptablett serviert werden. Dieser ungewöhnliche Imbissstand ist von abends bis spät in die Nacht geöffnet, d. h. von 20 Uhr bis 3 Uhr morgens, und zwar täglich, außer an den im Kalender rot markierten Tagen. Welchen Stellenwert die "Nyska" im Krakauer Leben hat, beweist nicht nur die Tatsache, dass man in der Regel Schlange stehen muss, um sein Gericht zu bekommen, sondern auch die Tatsache, dass bei der Planung der Umbauarbeiten an der Straße ul. Grzegórzecka ein Platz zum Parken und zum Aufstellen des Grills berücksichtigt wurde.

Plac Nowy – ein Ort mit verschiedenen Gesichtern

Plac Nowy, der Neue Platz, im Volksmund auch als Jüdischer Platz bezeichnet, befindet sich im Herzen von Kazimierz, dem jüdischen Viertel, das von Denkmälern dieser Kultur ist. Je nach Wochentag kommen die Menschen aus anderen Gründen hierher. Unter der Woche, um Gemüse und Obst zu kaufen, aber auch um die legendären überbackenen Baguettes "Zapiekanki" zu probieren, die an mehreren Stellen in Okrąglak, dem Einkaufspavillon in der Mitte des Platzes, verkauft werden. Außerdem findet hier montags bis samstags von 9 bis 18 Uhr ein traditioneller Flohmarkt statt, auf dem man Antiquitäten, Bücher, alle Arten von alten Gegenständen und Nippes verkaufen oder kaufen oder einfach über ihre Geschichte sprechen kann.

An jedem Freitag, bevor der Flohmarkt öffnet, treffen sich auf dem Plac Nowy Taubenzüchter, um über ihre Tiere zu sprechen, Futter und notwendiges Zubehör für sie zu kaufen und ihre Züchtung mit neuen Exemplaren aufzufüllen. Sonntags hingegen wird der Platz von Händlern eingenommen, die Secondhand-Kleidung und verschiedene Accessoires verkaufen. Man kann dort einfach Kleidungsstücke anderen tauschen und so den Inhalt des Kleiderschranks "auffrischen".

Es lohnt sich, während man durch die Straßen von Kazimierz schlendert, an diesem Ort einen Zwischenstopp einzulegen, um die Atmosphäre der Vergangenheit einzuatmen und an den Ständen nach etwas Einzigartigem zu suchen, das man mit nach Hause nehmen kann.

Plac na Stawach

Das ist einer der jüngsten Märkte auf der Karte von Krakau. In gewisser Weise kann man sagen, dass er symbolisch auf der anderen Seite von Krakau liegt als der anfangs genannte Kleparz. Um zum Plac na Stawach zu gelangen, gehen Sie vom Hauptmarkt aus in Richtung Süden - entlang der Straßen Grodzka, Franciszkańska, Zwierzyniecka und Kościuszki und in ca. 20 Minuten sind Sie da.

Der Markt Plac na Stawach ist erst 30 Jahre alt, seine Geschichte begann mit einem kleinen Biomarkt. Produkte dieser Art nehmen zwar immer noch einen wichtigen Platz im Angebot der örtlichen Händler ein, doch man kann hier im Prinzip alles kaufen - von Lebensmitteln bis hin zu Tierbedarf oder Autozubehör. Sie bekommen dort keine grellen Leuchtreklamen oder aufdringliche Werbung zu sehen, stattdessen Verkäufer, die Sie zum Ausprobieren ihrer Produkte einladen, Sie beraten und Ihnen bei der Auswahl helfen und freundliche Gespräche mit Stammkunden führen. Beinahe überall kann man sehen, dass der Spruch "der Kunde ist König" immer noch gültig ist und in die Praxis umgesetzt wird.

Targ Pietruszkowy – natürlich, lokal, direkt

Targ Pietruszkowy - der Petersilienmarkt wurde aus der Not heraus geboren. Auf der rechten Seite der Weichsel, im Stadtteil Podgórze, gab es nämlich keinen Markt. Vor einigen Jahren hatte eine Gruppe von Enthusiasten die Idee, einen Ort zu finden, an dem lokale Erzeuger (bis zu 150 km von Krakau entfernt) direkt ihre Produkte aus biologischem Anbau und nach traditionellen Rezepten hergestellte Lebensmittel ohne Geschmacksverstärker oder künstliche Zusatzstoffe verkaufen können.

Jeden Samstag von 8 bis 13 Uhr versammeln sich auf dem pl. Niepodległości Landwirte, Hersteller und Kunden, die auf der Suche nach natürlichen, frischen Produkten sind. Alle hier angebotenen Waren verfügen über Qualitätsnachweise eines Unternehmens, das Bio-Zertifikate ausstellt, oder wurden im Rahmen unangekündigter Stichkontrollen durch das Team der Stiftung Targ Pietruszkowy auf den Gehalt an Pestiziden, Antibiotika und künstlichen Futtermitteln untersucht. Produzenten, die die Normen nicht erfüllen, dürfen ihre Ware auf dem Markt nicht verkaufen.

Hier findet jeder etwas Leckeres für sich - von Gemüse und Obst über Brotwaren und hausgemachten Kuchen, ökologische Wurstwaren, ausgezeichneten Fisch, verschiedene Käsesorten bis hin zu Beilagen, die den Geschmack der Speisen verstärken: Kräuter, Öl und Wein. Wenn Sie sich mit dem Angebot vertraut gemacht haben, können Sie an einem der Tische Platz nehmen, eine Tasse Kaffee trinken und dann zu den Ständen zurückkehren, diesmal zum Einkaufen. Und anschließen können Sie sich auf den Weg machen, um den Charme von Stare Podgórze und dem Krakus-Hügel zu entdecken...

Krakau mal anders

Vor oder nach dem Besuch in den Museen und der Besichtigung historischer Denkmäler lohnt sich ein Zwischenstopp auf einem der Krakauer Marktplätze, auf denen von den frühen Morgenstunden bis in den späten Abend hinein ein reges Treiben herrscht. Vielleicht, um etwas zu kaufen, auszuprobieren, oder vielleicht einfach nur, um die besondere Atmosphäre zu spüren, die weder in Reiseführern beschrieben noch auf Fotos oder Filmen vollständig wiedergegeben werden kann. Man muss sie mit den Augen bewundern, mit den Ohren hören, riechen, anfassen und sogar schmecken, indem man die angebotenen Produkte probiert. Die Fülle der Eindrücke wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.

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